Abschnitt 3: Kapitel 19 -26

Ich habe mich gut amüsiert über das Kochstudio. Elisabeth Zott bleibt ihren Prinzipien treu, und lässt sich auch von dem Fernsehteam nicht verbiegen. Dafür mag ich sie echt gerne, egal wieviel Ärger sie sich einhandelt, sie bleibt sich treu. Und ihre Tochter Mad scheint genauso wie sie zu werden. Auch wenn Elisabeth Zott den Job nicht wirklich mag, setzt sie ihre Regel durch. Das ist richtig schön zu lesen.

Elizabeth schmeißt Dr. Donatti alles vor die Füße, da er sich mit ihren Unterlagen, in die Öffentlichkeit gedrängt hat und die Lobeeren für sich einsteckt. Nun merkt sie aber, dass sie Geld braucht und da kommt das Angebot von Walter, eigentlich zur richtigen Zeit. Sie will aber in dieser Kochshow alles unter dem Thema Chemie, wiedergeben. Was habe ich mich bisher darüber amüsiert, mit welcher Bravour, sie alles regelt ohne Rücksicht auf die Regeln.

Den zweiten Abschnitt finde ich sogar noch besser als den ersten. Es entsteht ein bisschen mehr Zuversicht, nicht mehr alle Männer sind Ar***. Walter und der rudernde Gynäkologe unterstützen Elizabeth. Auch wenn man bei Walter noch sehr den Einfluss von „oben“ merkt. Er traut sich noch nicht zu seiner eigenen Meinung zu stehen. Ganz im Gegenteil zu Elizabeth, sie nimmt kein Blatt vor den Mund und weiß sich zu wehren (Messer in der Handtasche :wink: großartig). Auch wenn ihr immer wieder Gegenwind entgegen schlägt, bleibt sie standfest. Das finde ich großartig, aber auch riskant. Mal sehen, ob sie weiterhin so glimpflich davon kommt. Harriett mag ich auch sehr gern, wie sie die beiden, Mad und Elizabeth, immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt… Ich mag den trockenen Humor der Figuren und die Kommentare von Mad. Und gespannt bin ich auf die Auflösung der geheimen Geldgeber, sowohl im Waisenhaus also auch im Hastings.

In diesem Abschnitt finde ich ihre Anstellung für die Nachmittagssendung am unterhaltsamsten. So wie man Elizabeth bis jetzt kennengelernt hat, konnte ich ihre positive Sturheit und ihr Durchsetztungsvermögen gut nachvollziehen. Das ist toll zu lesen, wie sie sie selbst bleibt und nicht machen will, was die Gesellschaft erwartet. Ich fände es lustig, diese Sendung tatsächlich anschauen zu können.

Ich habe mich köstlich amüsiert über die kitschige Ausstattung des Fernsehstudios („der Traum einer jeden amerikanischen Hausfrau“) und die Szene, als Elizabeth den ganzen Kram ans Publikum verschenkt. Und darüber, dass sie Essig unter der chemischen Formel erwähnt und daraufhin die Telefone nicht aufhören zu klingeln!
Ich bin gespannt, was wir noch über Calvins Briefpartner und den unbekannten Sponsor erfahren.

Dieser Leseabschnitt hat mir sehr gut gefallen und Elizabeth wird mir immer sympathischer. Sie ist ein unkonventionelle Frau, die ohne sich beirren zu lassen ihren Weg geht und es schafft, aus einer konventionellen Kochsendung lehrreiche „Lessons in Chemistry“ - so der Originaltitel - zu machen.
Tatsächlich hat aber auch Elizabeth mit zahlreichen tragischen Erlebnissen zu kämpfen. Die Vergewaltigung, der Verlust des geliebten Partners, das Schicksal als alleinerziehende Mutter in den 50er/ 60er Jahren und nicht zuletzt die Erfahrung, dass ihr Chef ihre Forschungsergebnisse als seine eigenen ausgibt - tatsächlich sind das mehr als genug Gründe, um daran zu verzagen oder depressiv zu werden. Elizabeth schafft es aber, diese schlimmen Erfahrungen zu überwinden. Der Autorin gelingt es, Mut und Hoffnung zu vermitteln, ohne dass es kitschig wirkt. So ist das Buch für mich bis jetzt eine echte Wohlfühl-Lektüre.
Ich bin total gespannt, wie es mit der Kochsendung weitergeht!

Unglaublich, was für Kraft Elizabeth hat und auch, wenn der Start ins Mutterleben holprig war, haben sich alle gut miteinander arrangiert. Das Elizabeth die Hilfe ihrer Nachbarin annimmt, überraschte mich, aber mit Harriet hat sie eine tolle bodenständige Hilfe in ihre Familie hereingelassen, die auch Mad gut tut. Die Kleine erscheint anfangs genau so ungewöhnlich, wie ihre Eltern. Mit ihrer kindlichen Neugier bereichert sie den Roman und hält den Erwachsenen immer wieder den Spiegel vor. Aber genau wie ihre Mutter kämpft sie mit den Konventionen ihrer Zeit, sie wird später die Emazipation vorranbringen…
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Und ob Elizabeth wirklicb dauerhaft glücklich mit ihrem neuen Job ist…