Ich bin generell keine Spontankäuferin, ich glaube, ich habe noch nie ein Buch spontan gekauft. Vermutlich würde ich selbst von einer Buchmesse ohne Einkäufe, dafür mit einer langen Merkliste, zurückkehren. Klingt seltsam, ich weiß, aber ich habe das so in mir, dass ich sämtliche Anschaffungen gründlich plane und erst mal drüber schlafe, Spontankäufe haben bei mir daher absoluten Seltenheitswert. Das war schon als Kind so. Ich weiß noch, dass ich als Kind mal wochenlang um eine begehrte gestempelte Briefmarke zur Raumfahrt aus Liberia (ich habe damals gesammelt) geschlichen bin. Als ich mich dann endlich entschieden hatte, mein Taschengeld dafür auszugeben, war sie bereits verkauft…
Das ist absolut beneidenswert!
Ich habe bei Büchern eine eher gering ausgeprägte Impulskontrolle…
Naja, wie mans nimmt, sich ab und an mal etwas spontan zu gönnen, ist sicher auch etwas Schönes, und nicht immer alles erst mal durchzudenken. Mein Mann und ich sind uns da sehr ähnlich, aber alles etwas lockerer zu nehmen und auch mal einem Impuls zu folgen, wäre hin und wieder nicht schlecht. Veilleicht bewahrt uns das vor der ein oder anderen Fehlinvestition, aber umgekehrt verhindert es sicher auch manche Freude.
Ich habe auch bereits als Kind gelernt, gut zu überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe.
Witziger Weise „geize“ ich bei mir selbst, bin aber anderen gegenüber ganz problemlos sehr großzügig.
Ja, das kenne ich bei mir auch. Wenn ich spontan etwas sehe, mit dem ich Mann/Sohn/Freundin/Familie eine Freude machen kann, greife ich auch eher zu, als wenn es um etwas für mich geht. Meine Mama ist genauso, vermutlich hab ich das irgendwie übernommen.
Das ist eine gute Überlegung: In der Nähe des Erstverkaufstages zu rezensieren, damit die potenziellen Leser es gleich kaufen können. Gleich nach der Rezension.
Ich hatte darüber noch gar nicht nachgedacht. Ich hab immer nur im Kopf, dass ichs überhaupt rezensieren sollte, und möglichst auch etwas weiter streuen.
Oh, das kenne ich. Ist bei mir genau das Gleiche. Bevor ich mir eine Sache kaufe, hole ich lieber zwei oder drei für meine Tochter oder meinen Mann
I love it!!! Eine der besten Serien überhaupt!
Bei netgalley rezensiere ich wirklich jedes Buch. Ob ich dann die Rezensionen auch verlinke, das ist eine andere Sache.
Bei den schlechten Büchern meist nicht. Aber ich bekomme das Leseexemplar und sehe es als selbstverständlich an, wenigstens eine Rezension abzugeben.
Aber ich muss auch zugeben, dass ich auf netgalley schon viele Bücher gelesen habe, die mir weniger gefallen haben. Ist eben Risiko. Aber ich wähle da jetzt noch sorgsamer aus.
Das ist ein interessanter Punkt. Ich frage mich aktuell nämlich auch, ob der Verlag wirklich gerne hätte, dass ich eine Zwei-Punkte-Rezi teile… Die sind vermutlich auch ganz froh, wenn ich das nicht mache (andererseits wurde das Buch hier ebenfalls verlost. Und ich hätte natürlich nichts gegen die Punkte für meine Verlinkungen )
Mir geht es da ähnlich. Zu Beginn habe ich wirklich jedes auch nur ansatzweise interessant klingende Buch angefragt, da bin ich mittlerweile wirklich wählerischer geworden. Auch weil ich mir dieses Jahr vorgenommen habe, den SuB endlich zu dezimieren, anstatt ihn weiter ins unermessliche wachsen zu lassen.
Ich rezensiere jedes Buch, sehe das mit der Rezension da wie du, wir gehen ja eine gewisse Verpflichtung ein, wenn wir das Buch anfragen. Tatsächlich verlinke ich aber auch immer meine Rezensionen, da ich finde, dass ich sonst einen gewissen Bias in mein Rezensionsverhalten einbaue. Tatsächlich rezensiere ich aber auch privat gekaufte Bücher, einfach weil es mir auch Spaß macht
Kenne ich auch. Mein Mann ist immer ganz stolz auf mich, wenn ich mir selbst etwas gegönnt habe
Anfangs habe ich 2-Sterne-Rezis nicht verlinkt, aber inzwischen teile ich diese auf ebenso vielen Plattformen wie alle anderen, weil ich es falsch finde, mit einer kritischen Meinung hinterm Berg zu halten. Die Verlage sollten damit umgehen können, und meiner Erfahrung nach tun sie das auch. Und die Leser und Leserinnen auf den Plattformen haben ein Recht auf ehrliche Rezis und unverfälschte Statistiken. Wenn nur die positiven geteilt werden, fällt die Statistik zum Buch zu positiv aus, und es bedeutet dann auch im Endeffekt, dass wir Testleser eben nicht mehr unabhängig davon urteilen, ob das Buch gekauft oder kostenlos war.
Meine 8 Abbrüche auf 367 Anfragen finde ich okay, das waren Bücher, bei denen es mich nach 2 Seiten vor den restlichen 250-400 Seiten gegraut hat, und dann ist mir meine Lebenszeit zu schade.
Ich habe mir vorgenommen, überhaupt zwei Sterne zu vergeben. Ich habe das Gefühl, dass die wenigstens unter drei Sternen vergeben. Wenn ich dann so manche 3-Sterne-Bewertung lese, die im Prinzip das ganze Buch auseinander nimmt, frage ich mich immer, warum das noch drei Sterne sind.
Aber ich gebe zu, dass ich bei Rezensionsexemplaren von Netgalley schon hadere mit so niedrigen Bewertungen. Doch inzwischen vergebe ich auch solche Bewertungen. Wenn nämlich alle per se nur drei-fünf Sterne vergeben, dann können wir uns die Punktebewertung irgendwie auch sparen.
Und wenn Verlage mir nun keine Reziexemplare mehr bestätigen, dann ist das so
Einige Autor:innen befürchten ja, dass kritische Rezensionen ihnen schaden. Ich bin vom genauen Gegenteil überzeugt. Die Buchbranche will unbedingt vermeiden, dass Lesende von Büchern enttäuscht werden und sich evtl. ganz vom Lesen abwenden. Dagegen wird ein immenser Aufwand betrieben mit Themenkreisen und Lesemotiven als Beratungshilfe im Handel:
Deine Kritiken, die ich bisher gelesen habe, dienten ja genau dazu, Irrtümer aufzuzeigen, wenn Bücher bei dir (oder deinem Kind) falsche Erwartungen geweckt haben. Daher sehe ich sie als sachliche Rückmeldungen.
Mir sind durchaus schon Bücher begegnet, bei denen ich mir nicht erklären konnte, warum sie nicht wenigstens „so mittel“ verkauft wurden. In diesen Fällen gab es jedoch oft Fehler in der Vermarktung: das Verhältnis zwischen Cover, Klappentext und Niveau des Stils stimmte nicht - oder bei Kinderbüchern war die Alterseinstufung problematisch.
Haargenau so sehe ich das auch. Auch wenn alle immer das Gegenteil behaupten, bin ich überzeugt, dass bei vielen eben doch eine Rolle spielt, dass das Buch umsonst zur Verfügung gestellt wurde und man dann eben nicht 1 oder 2 Sterne geben will.
Ich hatte gerade eine LR bei LB zu einem Buch, das ich grottenschlecht fand und auch mit einem Stern bewertet habe. Der Großteil der Leute hat 3 Sterne geben (Bewertungen von 5 nach 1 in absteigender Zahl: 6/12/23/4/1), und dann in den Rezis teilweise das Buch zerlegt. Unter meine Rezi hat mir auch jemand geschrieben, dass ich im Grunde mit meiner Bewertung richtig liege, sie selbst aber 3 Sterne gegeben hätte. In der Runde haben wir, als klar war, dass einige dabei sind, die das Buch nicht gut finden, auch über Bewertungen diskutiert. Da war bei einigen schon erkennbar, dass man sich scheut, wirklich mal auf 1 oder 2 Sterne runterzugehen, weil man ein schlechtes Gewissen dabei hat. Eine Person hat mir sogar nahegelegt, keine Rezi zu veröffentlichen, weil „davon andere, denen das Buch gefallen könnte, nichts davon hätten“. Da war ich ehrlich gesagt erst mal sauer und musste tief durchatmen, bevor ich geantwortet habe.
Anfangs ist es mir auch schwer gefallen, 2 Sterne zu vergeben, aber inzwischen stehe ich dazu. 1 Stern vergebe ich ganz selten, da muss schon sehr viel zusammenkommen. Negative Auswirkungen bei NG habe ich deswegen noch nicht bemerkt.
Ich weigere mich einfach, Gefälligkeitsrezensionen abzugeben, auch bei Leseexemplaren. Es nützt dem Verlag ja letztlich auch, wenn er eine ehrliche Meinung bekommt.
Ich bin fest davon überzeugt, dass Verlage letztendlich von ehrlichen Meinungen der Testleser:innen profitieren.
Ich bemühe mich immer, meine Kritikpunkte sachlich zu äußern, zum einen aus Respekt gegenüber dem Buch und dem Autor/der Autorin, und zum anderen, um eben potentiellen Käufer:innen eine Entscheidungshilfe zu geben. Meinen Geschmack müssen ja andere nicht teilen, und sie lesen das Buch vielleicht aus genau den Gründen, die ich kritisiert habe.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn die Alterseinstufung nicht passt oder der Klappentext falsche Erwartungen weckt, das Cover ein ganz anderes Genre vermuten lässt etc,. geht ein Buch ganz schnell an der Zielgruppe vorbei und wird uU ein Misserfolg, der mit einem anderen Marketing hätte vermieden werden können. Bei Netgalley schreibe ich das ggf. in das Freifeld bei der Meinungsseite im Feedback. Etwa, wenn der Klappentext zu viel verrät, Fehler enthält, anderes erwarten lässt…
Also ich habe da tatsächlich keine Hemmungen, habe erst letztens Mal nur einen Stern gegeben, weil eine absolut toxische Beziehung in dem Buch romantisiert wurde. Für mich ein absolutes Nogo und daher nur 1 Stern wert.
Bisher ist meine Bestätigungsrate davon nicht beeinflusst und vorher habe ich schon öfter auch mal 2 Sterne vergeben.
Ich sehe es wie du und schaue auch mittlerweile ganz gerne mal, wie die Leser andere Bücher bewertet haben. Wenn dann immer 3+ Sterne dabei waren, dann weiß ich schon, dass ich mich darauf nicht verlassen kann.
Ich finde Abbrüche auch absolut gerechtfertigt und mag die Lösung von NG, dass man dann auch keine Rezension mehr schreiben muss, die wäre eh dann nicht authentisch, weil man das Buch dann ja gar nicht kennt.
Ich werde dieses Hadern nie verstehen. Es ist ein Geben und Nehmen, aber unsere Rezensionen sollen die Meinungen widerspiegeln und nicht Verlagen oder AutorInnen nach dem Mund reden.
Ich halte meine Meinung nie hinterm Berg, habe aber auch nicht das Gefühl, dass ich deshalb bei netgalley weniger Bücher erhalte. Und wenn ich 1 und 2 Sterne vergebe, ist meine Meinung ausführlich begründet, meistens sogar ausführlicher und detailreicher als bei den guten Bewertungen.