Freitagsfrage Nr. 90: Welche Bedeutung haben für euch große Buchpreise und –auszeichnungen?

Liebe vorbleserInnen,

heute ist wieder Freitag und damit Zeit für unsere Freitagsfrage! Gestern, am 13. Oktober 2016, wurde der Literaturnobelpreis an den Musiker Bob Dylan vergeben. Die Entscheidung wird kontrovers diskutiert, deshalb möchten wir heute von euch ganz allgemein wissen:

Welche Bedeutung haben für euch große Buchpreise und –auszeichnungen?

Wenn wir möchtet, verratet uns auch wie viele preisgekrönte AutorInne in eurem Bücherregal stehen und ob Buchpreise euer Kaufverhalten beeinflussen.

Wir freuen uns auf eure Antworten!

Welcher Literaturnobelpreisträger wurde denn da an Bob Dylan vergeben? Ich dachte, er selbst hätte den Preis erhalten…:wink:
Der Preis wurde nach meiner Ansicht nicht an den Musiker vergeben, sondern an den Textdichter. Die Texte von Dylan haben damals (zu meiner Jugendzeit) großen Einfluss auf junge Menschen gehabt. In den 60er Jahren war er ein Idol der Friedensbewegung in den USA, stand an der Seite von Martin Luther King gegen Rassismus und für mehr Toleranz. Seine Texte waren zweifelsfrei Literatur. Er war nicht der beste Sänger, seine Lieder wurden oft erst durch andere Interpreten bekannt. (s. auch meinen Thread “Glückwunsch Bob Dylan” in der Lounge) Da es ja keinen Nobelpreis für Musik gibt, ist diese Auszeichnung für Dylan mehr als gerechtfertigt.

Was die bisherigen Nobelpreisträger für Literatur betrifft, so stehen einige davon in meinem Bücherregal (u.a. Kipling, Hesse, Mann, Hemingway, Steinbeck, Solschenizyn, Böll, Garcia Marquez) - ich würde meine Kaufentscheidung für ein Buch aber nicht von einem Buchpreis abhängig machen.

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Naja, ich bin da sehr speziell: wenn mir ein Buch gefällt, dann gefällt es mir. Wenn es mir nicht gefällt, gefällt es mir eben nicht. Das ändert sich auch nicht, wenn der Autor einen Buchpreis (gleich welchen) bekommt.

Ich denke, diese Preise sind eigentlich immer nur den Empfängern wirklich wichtig. Klar, sie lösen bei einigen dann einen Kaufrausch aus, Bücher des Autors zu kaufen. Das ist dann doppelt gut für den Autor, ganz logisch.

Aber mir persönlich sind solche Preise eben schlicht wumpe. Tut mir leid …

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Ich glaube nicht, dass solche Preise immer den Empfängern wichtig sind, es gibt viele, wie z.B. auch Dylan, denen das ziemlich egal sein dürfte. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Verleger dieser Preisträger von Bedeutung sein könnte, da die Verkaufszahlen danach etwas steigen dürften.

Dylan können 800.000 Euro vielleicht egal sein, aber das trifft garantiert nicht auf alle Nobelpreisträger zu. ^^

Mir sind Buchpreise so egal wie Dylan Kohle. Die Preise werden an Leute vergeben, deren Bücher/Texte ich eh nicht lese.

Solange ich den Preis, sprich die Kohle, nicht selbst bekomme interessiert mich ein Nobelpreis nicht :wink:

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Ehrlich gesagt sind mir Preise und Auszeichnungen vollkommen egal.
Für den Empfänger des Preises ist so etwas natürlich eine Ehre und eine tolle Sache aber mich als Leser interessiert es nicht.
Ob mich ein Buch anspricht oder nicht hängt bei mir von vollkommen anderen Faktoren ab.

Mir sind solche Preise eigentlich nicht wichtig.Ich lese das,was ich gerade möchte,egal,ob der Autor preisgekrönt ist oder nicht.
Ich kann auch leider nicht immer ganz nachvollziehen,warum gerade dieser oder jener Autor einen Preis bekommt,denn oft sind mir diese Preisträger vollkommen unbekannt und wenn ich dann in das entsprechende Werk hineinschnuppere,kann ich oft nur wenig damit anfangen.
Ich denke aber,daß es eine Würdigung der Arbeit,oder sogar des Lebenswerkes darstellt und das ist doch für jeden ,der ausgezeichnet wird schön und bedeutsam.

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Kurz und knapp: Die Preise interessieren mich null, bis sie stoßen mich ab.

Ich kaufe kein Buch, weil es einen Preis bekommen hat.
Was Bob Dylan betrifft kann ich die Entscheidung nachvollziehen, vor allem vor der seit ca 2 Jahren laufenden Diskussion darüber, dass die Vergabekriterien antiquiert seien und die von der Popkultur inspirierte moderne Literatur nicht berücksichtigt würde. So haben sie das jetzt einmal widerlegt und können nächstes Jahr wieder nach alten Kriterien ihren Preis vergeben.

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Von mir aus auch den Verlegern - jedenfalls mir nicht.

Mir ging es doch darum zu sagen, dass ich es nicht wirklich gut finde, wenn dann wie doof gekauft wird, um sagen zu können, man habe Literaturpreisträger im Regal stehen, weil man ja so hochwertige Bücher liest und keinen Schrott …

Ich verfolge noch nicht mal, wer welchen Buchpreis bekommt. Entsprechend kann ich gar nicht sagen, ob und welche Autoren in meinen Regalen irgendwelche Preise bekommen haben.

Dylan ist sowieso ein Mensch mit ganz eigenen Ansichten. Dass der sich nichts aus dem Preis macht, wusste man schon vorher - er hat sich noch nie im Leben aus Preisen etwas gemacht.

Ich interresiere mich für den Man Booker Prize International, weil er ein sehr buntes Spektrum von Autoren aus aller Herren Länder bekannt macht. Z. B. in diesem Jahr Han Kang: Die Vegetarierin. Einige werden ins Deutsche übersetzt, andere nie. Gegen mich selbst spiele ich jedes Jahr: welche von den nominierten Autoren kennst du und welche würdest du vielleicht lesen. Auch Hotlist, die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen, finde ich interessant, weil ich von den Autoren ohne den Preis vermutlich nie gehört hätte.

Ich suche mir Bücher aus nach meinem Lesegeschmack und nicht weil die Autoren irgendwelche Preise bekommen haben. Normalerweise bin ich auch sehr skeptisch (…und die Erfahrung gibt mir recht ) bei Büchern, die nominiert ,gehypt oder irgendwelche Preise abgeräumt haben…

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Mir sind Buchpreise schlicht und einfach gesagt völlig egal. Ich habe durch Rezensionsexemplare tolle Autoren und Autorinnen kennen gelernt die mir viele schöne und vergnügliche Stunden bereit haben. Mal mit Spannung, mal mit Humor oder auch mit einem schönen kitschigen Liebesroman. Keiner von ihnen wird jemals einen Literaturnobelpreis bekommen, aber ich schätze die Arbeit dieser Autoren hoch ein. Ein hochgestochenes literarisches Meisterwerk hat sicherlich nicht so viele Leser glücklich gemacht wie die vielen kleinen Autoren und Autorinnen die tagtäglich um kleine Anerkennungen kämpfen müssen.

Ich freue mich jedes Mal wenn ich eine gute Bewertung in einer Rezension abgeben kann, das ist mein Preis für diese vielen die sich in einem stark umkämpften Markt tummeln.

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Ich fürchte, da die Preisträger solcher Literaturpreise doch zu 99,9% nicht der Populärliteratur zugeordnet werden können, werden eher noch Jahre bis Jahrzehnte ins Land gehen, ehe einer dieser prämierten Autoren eines seiner Machwerke in meinem Bücherregal platzieren kann :blush:

…es sei denn natürlich, die Auswahlkriterien würden früher oder später auch mal Fantasy, Science Fiction oder History berücksichtigen :grin:

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Besser könnte ich es auch nicht ausdrücken … :slight_smile:

Da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen.

Ich finde es sowieso doof, den Literaturnobelpreis an einen Musiker oder in diesem Fall Textdichter zu vergeben. Mögen seine Liedtexte auch noch so gut sein. Das ist für mich keine Literatur, weil eben kein Buch. Ich war ganz perplex, als ich das gelesen habe und habe mich gefragt, wofür ein Musiker den Literaturnobelpreis bekommt. Zumal es mit Sicherheit noch ganz viele andere Musiker/Textdichter gibt, die auch gute Texte, wenn nicht sogar bessere geschrieben haben. Ich muss allerdings dazusagen, dass ich die Texte sowieso nicht verstehe (Dylans) weil es ja auf englisch ist. Trotzdem, ich finde das doof.

Für meine Kaufentscheidung spielen Buchpreise und -auszeichnungen keine Rolle. Ich lese bevorzugt Romane, deren Autoren ich kenne und mag und welche, die ich mich bei Vorablesen bzw. in der Buchhandlung ansprechen. Da ist in den seltensten Fällen ein Buch dabei, welches eine Auszeichnung bekommen hat. Ich kann mich spontan an keines erinnern… :sunglasses:

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Also findest du es doof, weil du es nicht verstehst. Gut. Texte von Dylan sind übrigens auch in Büchern erschienen. Aber das ist nicht der Punkt. Dylan ist Lyriker, genau wie ein Dichter. Früher wurden Gedichte übrigens auch mit musikalischer Untermalung vorgetragen. Und hier wurde nicht der Musiker ausgezeichnet, sondern der Dichter. Die Songs von Dylan haben eine ganze Generation geprägt, er war ein Idol der Friedensbewegung und kämpfte mit seinen Songs gegen Rassismus und Intoleranz. Er war ein Lichtblick für die 68er-Bewegung auch hier in Deutschland. Was hast du dagegen?? Ach ja, du verstehst die Lieder ja nicht. Gut, nicht jeder muss Englisch können, aber man sollte schon ein wenig Respekt vor den Leistungen anderer Menschen haben, und das nicht einfach als „doof“ hinstellen!

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