Freitagsfrage Nr. 85: Was haltet ihr von Dialekten in Büchern?

Kennt ihr das, wenn man in einem Buch bei der wörtlichen Rede über den ausgeschriebenen Dialekt eines Charakters stolpert? Unsere 85. Freitagsfrage lautet deshalb:

Was haltet ihr von Dialekten in Büchern?

Stören euch geschriebene Dialekte oder sind sie für euch wichtiger Teil des Charakters? Was sind, eurer Meinung nach, gute Möglichkeiten die sprachliche Vielfalt der Charaktere auch im geschrieben Wort zu vermitteln?

Wir freuen uns auf eure Antworten!

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Das ist bei mir stimmungs- und situationsabhängig. Irgendwie mag ich es, wenn ein Charakter auch am Dialekt zu erkennen ist, aber das darf nicht überhandnehmen und muss auch halbwegs verständlich sein.

Momentan lese ich ein Buch, in dem ein paar Protagonisten ein wenig bayerisch reden und eine Figur berlinert. Passt prima, weil wohldosiert.

Slang ist ja auch schon normal, deshalb passt für mich auch eine wohldosierte Prise Dialekt.

Als Schweizerin verstehen ich sicherlich ein paar deutsche Dialekte. Es darf einfach nicht überhand nehmen.

Es kommt auf den Dialekt an. Es gibt welche die gehen für mich gar nicht. Die verleiden mir die Freude am Buch. Ich wähle deshalb schon immer im Vorfeld aus, aus welcher Region meine Regiokrimis sind. Und sollte dann doch mal ein Satz eines ungeliebten Dialekts in einem “normalen” Buch fallen … das geht dann schon, solange es nicht oft in eben diesem Buch vor kommt.

Ich denke, dass kommt auf das Buch, die Story an. Wenn es dazu passt und keine extremen Ausmaße annimmt, ist das okay.

Ich sehe das so ähnlich, wie die vorherigen Poster. Es kommt auf die richtige Mischung an und darf nicht zu sehr überhand nehmen.
Bei manchen Büchern finde ich das dann tatsächlich dann auch ganz toll, wenn das mit eingebaut wird. So ging es mir zum Beispiel bei den Romanen von Sabine Weiß, die in Lübeck spielen. Da wurde hin und wieder ein bisschen plattdeutsch eingestreut. Da ich aus der Gegend komme, habe ich mich im Buch gleich nochmal ein Stück heimeliger gefühlt. Es kann ein Buch also durchaus auch bereichern.

In Maßen finde ich so einen Dialekt auch mal ganz interessant und spannend, wenn man Wörter dann mehrfach lesen und im Kopf herumrollen kann, ehe man versteht, was sie heißen sollen…allerdings wäre ein ganzes Buch dann doch etwas zu anstrengend :wink:

Finde ich in Maßen ganz gut eigentlich! Regionalismen mag ich sehr. In Romanen… seltsamerweise finde ich aber die in Mundart geschriebene Glosse in meiner Regionalzeitung nervig.

Mich stört es nicht, aber ich habe bei einigen Dialekten Schwierigkeiten etwas zu verstehen (ok, ich verstehe eigentlich keinen Dialekt außer Ostfriesisch Platt und andere norddeutschen Dialekten).Ich habe aber schon in der Schule Bücher komplett in einem Dialekt.gelesen, z.B. Biographien über lokal bekannte Persönlichkeiten. Ich finde es da schlimmer, wenn Bücher in Frankreich spielen wo immer irgendwelche französischen Floskeln in der deutschen Fassung vorkommen. Dass in Frankreich Französisch gesprochen wird weiß ich auch, wenn es komplett in Deutsch übersetzt wird.

Ich selbst mag Dialekte nicht besonders gerne in Büchern.
Wenn die Dialekte jedoch nur in geringen Maßen vorkomme habe ich kein Problem damit. Wenn zum Beispiel mehrere Charaktere in einem Buch eine größere Rolle spielen und einer von ihnen einen leichten Dialekt hat finde ich das sogar ganz schön.
Sobald in einem Buch jedoch nur Dialekt gesprochen wird fängt es an mich zu stören. Das ist dann nicht mehr schön sondern nur noch anstrengend.
Ich finde es schön, dass es so viele verschiedene Dialekte gibt und trotz allem fühlt sich das ganze für mich in geschriebener Form irgendwie nicht richtig an.

Solange der Dialekt zur Situation und den Charakteren passt, finde ich das authentisch und oftmals sogar amüsant. Allerdings muss man als Leser natürlich noch inhaltlich folgen können. Und es darf nicht ausarten. Wenn der Dialekt aber immer mal wieder zum passenden Zeitpunkt eingestreut wird, mag ich das sehr.

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Meine erste Freitagsfrage :joy:

Ich finde Dialekte nicht besonders gut, weil ich oft Probleme habe ihn zu verstehen. Aber meiner Meinung nach verleiht sowas dem Protagonisten Tiefe. Man fühlt, dass der Charakter sehr Wirklichkeitsnah ist und das ist das, was meiner Meinung nach zählt. Bei mir ist es so ich überfliege die Zeilen (die im Dialekt geschrieben sind) nur und versuche das Beste draus zu machen ;))

Schönes Wochenende an Alle

BÜCHERWURM

Ich bevorzuge die hochdeutsche Schreibweise. Gerne auch in einem etwas gehobeneren Stil mit einer Wortwahl, die dadurch, dass sie nicht so alltäglich ist, beim Lesen verzaubert. Dialekte wirken mir persönlich zu plump, in einem Buch darf es ruhig etwas feiner zugehen. Einzige Ausnahme: Gangsterromane im alten Stil. Was diese betrifft, mag ich zwar auch keine Dialekte, aber es darf gerne Umgangssprache genutzt werden und ich schätze es, wenn der Ton auch mal rau und ruppig wird.

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Wo Dialekte hinpassen, da sollten sie auch Verwendung finden.:heart_eyes:
Ich denke da z. B. an Autobiographien, wo man auch mal in Mundart schreiben sollte. Dabei wäre es mir lieb, wenn es in Hochdeutsch erklärt werden würde.
Bei Dialekten ist es oft so, dass man das gesprochene Wort hören muss, um es zu verstehen. Ohne Erklärung könnte das den Lesefluss unnötig bremsen.
Ich finde Dialekte einfach schön, egal welcher.

Ich finde Dialekt in Büchern prima, in Deutschland gibt es unzählig viele verschiedene Mundarten, die am verschwinden sind.
Wenn ein Autor seinen Heimatdialekt in seine Geschichten einfliessen läßt, verleiht das den Figuren mehr Authentizität.
Generell kommt es natürlich darauf an, aus welchem Teil Deutschlands das Buch und aus welcher Region der Leser stammt.
Ich lese gerne Bücher von meinem regionalen Lieblingsautor und da passt es einfach wenn die Sprache und der Handlungsort aufeinander abgestimmt sind, ein Gefühl wie “dahoam”.

Ich stehe nur auf Dialekte, wenn sie korrekt geschrieben sind.
Wenn ich manchmal den vermeindlich rheinischen Dialekt von einem Nicht-Rheinländer geschrieben sehe, kräuseln sich mir die Fußnägel. Dann soll man es doch lieber gleich lassen, oder jemanden “lektorieren” lassen, der der Sprache mächtig ist.
Ansonsten finde ich ein wenig Dialekt, da wo es hinpasst ganz nett.

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Ich kann ganz gut auf Dialekte verzichten. Es gibt einige, wenn ich die höre, da sträuben sich mir die Nackenhaare - und verstehen kann ich sie schon mal gar nicht.
Da ich hauptsächlich aber übersetzte Romane lese, komme ich damit auch eher selten in Kontakt.

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Nein, Dialekte in Büchern mag ich gar nicht. Entweder ich verstehe sie nicht, oder wenn ich den Dialekt kenne und lesen muss, wie grausig er geschrieben wird oder Wörter falsch eingesetzt werden, verleidet mir dies das ganze Buch. (Ähnlich dem Freiburger Tatort im Fernsehen, in dem alles andere als badisch gesprochen wurde…) Dann lieber gleich richtige Mundart-Texte von Autoren, die ihren heimischen Dialekt pflegen (und können!).

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Dialekte in Büchern mag ich gar nicht.Wer die gerne hat kann ja gezielt Bücher der Mundart lesen.Bei uns im Saarland gibt es da einige Autoren,die nur in Mundart schreiben.Das finde ich manchmal sogar recht amüsant.Für einen nicht Saarländer sind diese Texte wahrscheinlich oft sehr unverständlich,so wie für mich die Dialekte aus anderen Bundesländern.Wenn ich mich beim Lesen erst noch lange fragen muß,was der Protagonist eigentlich sagt,ist die Lesefreude bei mir schnell vorbei.

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Ich mag Dialekte grundsätzlich ganz gerne. Spielt ein Roman in Bayern oder bspw. in Ostfriesland finde ich es oft sehr gut, wenn auch die Dialekte Berücksichtigung finden. Das kann zum einen die Spannung erhöhen und zum anderen kommen die Charaktere oft authentischer und auch witzig rüber. Aber übertrieben sollte es halt nicht werden. Für Leser, die die Dialekte nicht sprechen wird es sonst anstrengend. Mir ist wichtig, das Bücher, mit und ohne Dialekte, flüssig lesbar sind.

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