Freitagsfrage Nr. 102: Welche Pflichtlektüre in der Schule mochtet ihr überhaupt nicht?

Na, freut ihr euch auch schon so auf das Wochenende und die damit (hoffentlich) verbundene Lesezeit?
Bevor es aber ins wohlverdiente Wochenende geht, ist natürlich wieder eine neue Freitagsfrage dran und heute wollen wir von euch wissen:

Welche Pflichtlektüre in der Schule mochtet ihr überhaupt nicht?

So gerne wir alle Bücher lesen - in der Schule ist man oft dazu gezwungen, Bücher zu lesen, die man von alleine vielleicht nicht gelesen hätte… wir sind sehr gespannt, welche Pflichtlektüre so gar nicht nach eurem Lesegeschmack war.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende euch!
Euer vorablesen-Team

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Also ich muss sagen, dass mir Christa Wolfs “Der geteilte Himmel” in nicht allzu guter Erinnerung geblieben ist.
Wirklich merkwürdig fand ich aber “Die Verirrungen des Zöglings Törleß” von Robert Musil…gar nicht mein Fall…

Bei mir waren es durchweg fast alle Gedichte. Nicht die Werke an sich, sondern die Auswertung hinterher und was da so alles reininterpretiert wurde. Habe mich immer gefragt, wieso die Leute heute nach 200/300 Jahren so 1000 %ig wussten, was der Dichter da immer rüberbringen wollte, obwohl der Text etwas ganz anderes aussagte als die Deutung. Das hat mir Gedichte bis heute “verleidet”.

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Ich habe eigentlich alles gemocht. Egal, Gedichte, Essays, etc Hauptsache lesen, ich kann jeder Lektüre was abgewinnen.

Ich mochte die “alten” Schullektüren eigentlich immer recht gern, aber dann kam etwas “modernes” und das Buch regt mich bis heute echt auf. “Stille Zeile Sechs” von Monika Maron. Es hat mich null angesprochen, alle Charaktere fand ich extrem unsympathisch und doof und die “Moral” total banal und dämlich. So eine echte, komplette Nullnummer für mich, durch die ich mich sehr gequält hatte. So übel war keiner der Klassiker!

Bei mir war das “Unterm Rad” von Hermann Hesse.
Ich hatte mich durch das Buch wirklich quälen müssen. Zudem fand ich die Geschichte sehr deprimierend. Um so mehr ich gelesen hatte, um so tiefer wanderte meine Laune in den Keller. Ich hatte damals aber auch mit Depressionen zu kämpfen und hatte wahrscheinlich viel zu emotional auf das gelesene reagiert. Es war einfach nicht das richtige Buch für mich.
Da das aber jetzt auch schon Jahre her ist, kann es sein, dass ich heute wieder anders über das Buch denken würde.

Das weiß ich auch noch “Das Gold von Caxamalca” von Wassermann, Jakob. Das fand ich damals absolut langweilig!
Der Schimmelreiter, der hatte mir sehr gut gefallen (müsste ich eigentlich mal wieder lesen!)!

Eigentlich mochte ich alle. Bis auf eine: ‘Die Physiker’ von Dürrenmatt. Ich hab mich da sowas von durchquälen müssen… :frowning:

Zum Glück hatte ich nette Deutschlehrer, die haben immer ganz gute Bücher ausgewählt. Ich habe in der Schule u. a. Kleider machen Leute, Herr der Fliegen, Die Welle und Nicht ohne meine Tochter gelesen. Natürlich haben wir auch Balladen und Gedichte gelesen, so richtig schlimm fand ich aber auch die nicht.

Ich erinnere mich, dass wir den Film Wenn der Wind weht schauen mussten. Das hat mich im Alter von 12 Jahren damals schon sehr bestürzt und ich war tagelang "durch den “Wind”.

In absolut schlechter Erinnerung habe ich “Der Richter und sein Henker” von Dürrenmatt. Das fand ich damals absolut langweilig.

In absolut positiver Erinnerung habe ich “Andorra” von Max Frisch, das auch immer noch mit allen reingekritzelten Gedanken und Anmerkungen in meinem Bücherregal steht!

Ich musste “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” von Heinrich Böll lesen und darüber ein Referat halten. Zuerst dachte ich, alle anderen hätten viiiiieeeel interessantere Bücher als ich erwischt, aber dann hab’ ich es total gerne gelesen :wink: So kann man sich täuschen und es beweist, dass man es öfter mal mit Büchern versuchen sollte, die vielleicht auf den ersten Blick nix sind… :slight_smile:

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Das ging mir genauso:scream:
Fand es einfach nur langweilig. Und dann mußte ich auch noch ein Referat darüber halten. Das war der Alptraum schlechthin.

Wenn ich so im Nachhinein drüber nachdenke, haben wir gar nicht allzu viele komplette Bücher gelesen grübel
Einiges ausschnittweise, und wenn ich an die definitiv Gelesenen denke, hab ich den Rest eventuell einfach nur erfolgreich verdrängt.
Bis auf wenige gute Ausnahmen (Das Parfum, Faust) war nicht viel dabei, was mir gefallen hat. Bis aufs Parfum war auch glaub ich echt nix halbwegs Modernes dabei, da hat mich die Literaturliste im Anglistikstudium eher angesprochen.

Äußerst negativ in Erinnerung geblieben ist mir definitiv “Der Schimmelreiter”. Vielleicht würde ich jetzt anders darüber denken, aber da musste ich mich damals so durchquälen, selbst mit nur überfliegendem Lesen, das würde ich heute nicht mehr mit der Kneifzange anfassen wollen. Schauderhaft.
Auch nicht sonderlich toll war “Nathan der Weise”, aber verglichen mit ersterem doch noch einen ganzen Zacken besser :wink:

Ach, ich hab die Bücher aus dem Englischunterricht vergessen… die waren so im Verhältnis zur Menge besser ausgewählt. Der einzige Totalausfall war da “Death of a Salesman”, das war doch auch ziemlich öde :wink:

Oh ja, “Nathan der Weise”, das gefiel mir damals auch nicht :smiley:

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Oh, wie schade! Ich liebe Nathan der Weise!

Kafka im allgemeinen finde ich ganz furchtbar. Das hat bei mir regelrechte Aggressionen ausgelöst.
Galileo Galilei hingegen und auch Faust war wirklich interessant

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Ich habe den “Nathan” gerade mit meinen Zehntklässlern gelesen und wieder ganz tolle Erfahrungen damit gemacht. Es kommt echt drauf an, wie es gelingt, den Stoff “rüberzubringen”. Das Thema Toleranz ist so aktuell und wichtig.

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Eben! Vielleicht mag ich ihn deshalb so gern.
Wir haben auch ein Theaterstück dazu gesehen und ich habe (und liebe) auch das Hörbuch.

Ja, Kafka fand ich auch ganz schlimm. Wir haben den Text mit dem Landvermesser gelesen (Das Schloß, glaube ich) und dann auch noch einen Film dazugesehen. Keine Ahnung, ob mir das heutzutage gefallen würde, aber ich denke eher nicht.

Als richtig schlimme Schullektüren sind mir beispielsweise Die Leiden des jungen Werther, Die Wolke von Gudrun Pausewang (hier nicht im Sinne von „furchtbar“, sondern eher in dem Sinn, dass mich das im zarten Alter von 11 Jahren und ganz kurz nach Tschernobyl furchtbar verstört hat, und dann auch zu wenig drüber gesprochen wurde, dass das Buch uns Angst gemacht hat) und natürlich De bello gallico (= der komplette Lateinstoff für die 9. Klasse) in Erinnerung geblieben.

Aber tatsächlich überwiegen für mich doch die positiven Erfahrungen, ich habe in der Schule einige tolle Bücher kennengelernt, die ich freiwillig sicher nicht gelesen hätte. So aber stehen die immer noch in meinem Regal und ich lese sie auch immer wieder mal, z. B.: Faust I, Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, Die Schachnovelle, Der Schimmelreiter, Oliver Twist und The Importance of Being Earnest fallen mir da spontan ein :wink:
Und ich nehme mir auch immer mal wieder den ein oder anderen Klassiker vor, den ich in der Schule nicht kennengelernt habe, da schlummern ja sicher noch so einige Perlen, die darauf warten entdeckt zu werden :wink:

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Meine schlimmste Schullektüre war “Michael Kohlhaas”. So etwas langweiliges habe ich noch nie gelesen. Selbst einen Abend vor der Klausur fehlten mir noch die letzten 50 Seiten, ich konnte mich einfach nicht mehr überwinden. Aber die Besprechungen und meine Notizen während des Unterrichts haben mir ganz gut geholfen, die Klausur unbeschadet zu überstehen :grinning:

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